#NetzPigCock

Medienmitteilung vom 19. März 2021

Ein notwendiger Hebel gegen sexuelle Belästigung: www.netzpigcock.ch

Der Verein #NetzCourage hat mit dem neuen und schweizweit ersten Anzeigegenerator #NetzPigCock eine Möglichkeit entwickelt, DickPics – ungefragt erhaltene Penisbilder – innerhalb 60 Sekunden zur Anzeige zu bringen. Betroffene von sexueller Belästigung sollen durch #NetzPigCock (www.netzpigcock.ch) gestärkt werden.

In der Schweiz bekommt gemäss aktuellen Umfragen fast jede zweite Frau* Bilder von männlichen Geschlechtsteilen online zugeschickt, ohne dass sie danach gefragt hätte. Dies irritiert, lähmt, hemmt, triggert und führt oftmals dazu, dass sich Betroffene aus den Sozialen Medien zurückziehen oder sich stark einschränken. Dies ist das Gegenteil von dem, was im Jubiläumsjahr des Frauenstimmrechts zu wünschen wäre, denn die Demokratie gerät so aus dem Gleichgewicht.

Mit dem Projekt #NetzPigCock schützt #NetzCourage Frauen* vor diesem Stillmachen («Silencing»). Der gemeinnützige Verein bietet Betroffenen mit diesem Online-Anzeigegenerator ein Tool, sich schnell und niederschwellig gegen diese sexuelle Belästigung, diese ungefragt erhaltene Pornografie, wehren zu können. Damit werden den Tätern im selben Zug auch die Grenzen aufgezeigt.

Mit #NetzPigCock können solche Belästigungen in 60 Sekunden zur Anzeige gebracht werden. Nach der Eingabe der nötigen Angaben auf www.netzpigcock.ch wird ein PDF direkt im Browser angefertigt, gespeichert wird nichts. Durch die Vorfrankierung ist die Anzeigeerstattung maximal niederschwellig.

Frauen* stärken und gesellschaftliche Problemzonen sichtbar machen

#NetzCourage weiss, dass Anzeigen nützen, Wiederholungstäter sind selten. Bis gestern bedeutete das Anzeigen solcher Grenzüberschreitungen aber tatsächlich noch, das erhaltene Penisbild auf Papier ausdrucken zu müssen und auf einem Polizeiposten ein stündiges Protokoll anzufertigen. Dies kann sehr demütigend für die betroffene Frau* sein. Ausserdem sollte man meinen, dass es in Zeiten der Digitalisierung und der Gleichstellung bessere Möglichkeiten gibt.

Mit #NetzPigCock sollen einerseits Betroffene von sexueller Belästigung erreicht und gestärkt, Täter sollen abgeschreckt werden. Aber auch auf Gesellschaft und Politik wird das neue Projekt von #NetzCourage wirken: Diese täglichen Demütigungen und strafbaren Belästigungen werden in der Kriminalstatistik auftauchen. Wenn sich #NetzPigCock bewährt, zeigt dies die Problemzonen unserer Gesellschaft auf und weiter, dass die Situation für Frauen* mit innovativen und unkonventionellen Projekten verbessert werden kann. Zudem müssen wir alles dafür tun, um Frauen* mit Gewalterfahrung vor möglichen Triggern, was solche Penisbilder sein können, zu schützen.

Somazzi-Preis 2021 geht an Jolanda Spiess-Hegglin

#NetzPigCock wird im Rahmen von JubilAnno21 – einer gemeinsamen Initiative von alliance F und der Stiftung Mercator Schweiz zum Jubiläumsjahr des Frauenstimmrechts in der Schweiz – unterstützt.
An der jährlichen Delegiertenversammlung von alliance F wird von der Ida Somazzi-Stiftung jeweils der Somazzi-Preisvergeben (Heute, 19. März 2021, 17.00 Uhr via Zoom). Unabhängig des Projekts #NetzPigCock geht jener dieses Jahr an die Gründerin und Geschäftsführerin von #NetzCourage, Jolanda Spiess-Hegglin. Sie erhält diesen mit 10’000.- Franken dotierten Preis für ihre Pionierarbeit für mehr Respekt und Menschenwürde, gegen den Hass im Internet, welcher sich besonders gegen Frauen* richtet.